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Sven Kohlmeier, Jan Lehmann und Luise Lehmann fordern zügige Entwicklung eines neuen Indikatoren-Tableaus, um auf veränderte Corona-Lage zu reagieren

Angesichts der deutlich gestiegenen Impfzahlen gegen Covid-19 und der damit veränderten pandemiepolitischen Lage fordern die Abgeordnetenhaus-Kandidaten Jan Lehmann und Luise Lehmann eine ehrliche Debatte und einheitliche Regelungen. Der Abgeordnete Sven Kohlmeier unterstreicht, dass Grundrechtseinschränkungen immer gut begründet werden müssen und dass die Inzidenz angesichts ihrer schwindenden Aussagekraft nicht mehr als Kriterium allein herangezogen werden kann. In Deutschland drohe ein Flickenteppich an Regelungen, da Bund und Länder sich nicht einigen. Wahltaktische Überlegungen könnten nicht über Anpassungen bei den Grundrechts-Ein­schränkungen gestellt werden.

Jan Lehmann, Kandidat für das Abgeordnetenhaus für Kaulsdorf und Hellersdorf sagt dazu: Wir brauchen hier dringend eine Diskussion. Bund und fast alle Länder laufen erneut der Entwicklung hinterher, während Baden-Württemberg und andere voranschreiten. Die Inzidenz hat mittlerweile nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einem Jahr. Diese völlig neue Bedeutung muss die Wissenschaft klarstellen – und die Politik muss mit Blick auf Schulen, Gesellschaft und Wirtschaft ein anderes Modell entwickeln, das in jeder Phase einer Pandemie passt.“ Seit Montag entscheidet nicht mehr die Inzidenz den Alltag in Baden-Württemberg – sondern die 3G-Regel (Geimpft, Genesen, Getestet). Für Ungeimpfte bedeutet das eine Testpflicht in vielen Bereichen.

Grundrechte können nicht mehr allein mit dem Kriterium der Inzidenz eingeschränkt werden

Sven Kohlmeier, Kaulsdorfer Abgeordneter und rechtspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus dazu: „Wir wissen heute mehr über den Umgang mit dem Virus. Deshalb können Inzidenz-Zahlen keinesfalls das einzige Kriterium sein, Grundrechte in dem Umfang einzuschränken. Wir müssen zu einem anderen Maßstab mit weniger Grundrechtseinschränkungen kommen.“ Für viele Bürgerinnen und Bürger und auch Schülerinnen und Schüler werden verschiedene Beschränkungen immer schwerer nachvollziehbar – und letztlich sei auch die Wirtschaft weiter erheblich getroffen – und mit ihr die Perspektive für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Für die vierte Welle müssen veränderte Rahmenbedingungen her!

Als SPD-Kandidatin für das Abgeordnetenhaus für Mahlsdorf und BVV-Verordnete sowie als Ärztin sehe ich, dass eine Durchimpfung der Bevölkerung das oberste Ziel bleibt. Es ist angesichts der steigenden Impfquote aber inkonsequent, an Inzidenzen als einzige Maßzahl festzuhalten. Infektionsrisiko und Morbidität könnten unter Einbeziehung der Intensivbettenbelegung, auch aufgeschlüsselt in Beatmungs- und ECMO-Betten, genauer dargestellt werden. Wir brauchen ein sinnvolles Indikatoren-Tableau mit konsequent einzuhaltenden Grenzwerten.“ Die vierte Corona-Welle sei bereits angelaufen – doch diese findet unter veränderten Rahmenbedingungen statt: Die Älteren sind zwischenzeitlich häufig geimpft, bei den Jüngeren stockt die Impfkampagne.

Die Pressemitteilung zum Thema gibt es hier.